Das Angebot ist an Schweinefleisch überschaubar. Foto. agnormark-adobe.stock.com

| Daphne Huber

Fleischunternehmen üben Druck aus

Verhaltene Nachfrage trifft auf ein überschaubares Angebot. Die Ferkelpreise sinken um 2,50 €/t.

Der zunehmende Druck der Schlachtunternehmen auf den hiesigen Markt hat sich zu Wochenbeginn nicht gelegt. Das aktuelle Angebot an schlachtreifen Schweinen ist nach Angaben der Vermarkter überschaubar und genügt der verhaltenen Nachfrage. Am deutschen Schlachtschweinemarkt wird infolge eines zu ruhigen Fleischgeschäftes seitens maßgeblicher Schlachtunternehmen Druck auf den Schweinepreis ausgeübt. Ob sich der Preis von 2,10 €/kg Schlachtgewicht (SG) weiter halten kann, entscheidet sich bei der Notierung am Mittwoch (2. Juli). Das nicht zu umfangreiche Schlachtsauenangebot trifft auf eine ruhige Nachfrage und der bestehende Bedarf der Schlachtunternehmen kann vollumfänglich gedeckt werden. Der Sauenbasispreis liegt unverändert bei 1,20 €/kg SG.

Infolge der zuletzt weiter beruhigten Nachfrage der Mäster geht das Ferkelangebot über den Bedarf hinaus. Die Ferkelpreise sind laut Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG) um 2,50 auf 71,50 Stück am 30. Juni gesunken.

Der europäische Schlachtschweinemarkt zeigt sich in der laufenden Schlachtwoche weiter uneinheitlich. Von Preisrücknahmen über unveränderte Notierungen bis zu steigenden Preisen für Schlachtschweine ist alles dabei. Die Preisbewegungen bleiben dabei in überschaubarem Rahmen, teilt die Interessengemeinschaft der deutschen Schweinehalter (ISN) mit.

Zu heiß zum Grillen

Die insgesamt trotz Grillsaison verhaltene Fleischnachfrage und eine allgemeine Konsumzurückhaltung belasten zunehmend den europäischen Markt trotz regionaler Unterschiede. Die europäischen Schweinefleischexporte leiden unter den ausbleibenden Impulsen der Drittlandsexporte, was unter anderem auf den im Vergleich zum US-Dollar starken Euro zurückzuführen sein soll. Insgesamt störungsfrei verläuft der Absatz am Lebendmarkt. Das nicht zu reichliche Angebot an schlachtreifen Schweinen fließt stetig ab. In Südeuropa pendelt das Angebot aufgrund der hohen Temperaturen und der daraus resultierenden geringeren Tageszunahmen in der Mast zurück.

Kurse in Frankreich legen zu

Die französische Notierung legte zum dritten Mal in Folge nach der langen Phase ohne jede Preisbewegung angebotsbedingt um korrigierte 3 Cent zu. Damit liegt sie wieder knapp über dem korrigierten deutschen Notierungsniveau. In Spanien gehen die Meinungen der Schlachtunternehmen und Erzeuger um die Einschätzung der aktuellen Marktlage weiter auseinander. Die Notierung dort verbleibt auf dem bestehenden Niveau.

Auffällig ist aktuell, dass der überwiegende Teil der korrigierten Notierungen sehr dicht beieinanderliegt. Die spanische Notierung behält weiterhin mit Abstand die Position an der Spitze des europäischen Preisgefüges.

Niederlande nachgebend

Unveränderte Notierungen melden neben Deutschland auch Dänemark und Österreich. Das dänische Schlachtunternehmen Danish Crown berichtet von einem stabilen Fleischabsatz in Europa und außerhalb der EU. In den Niederlanden und Belgien geben die Notierungen um 4 bis 6 Cent nach. Niederländische Schlachtunternehmen bauten in der Vorwoche bereits Druck auf und senkten die Auszahlungspreise.