Die erste Wintergerste haben Landwirte im Rheinland geerntet, teilt die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen mit. Der Erntestart ist etwas früher als im langjährigen Durchschnitt, aber vergleichbar mit den Vorjahren. Die Prognosen für die Getreideernte in NRW sind überwiegend optimistisch. Die Erträgen liegen zwischen durchschnittlich bis leicht überdurchschnittlich und reichen von 7 bis 9 t/ha. Wenig zufrieden sind die Erzeuger mit den Preisen. Der Erntedruck nimmt bei der Gerste zu. Franko Südoldenburg wird die Futtergerste mit rund 190 €/t aufgerufen. Der Futterweizen im Veredlungsgebiet steht mit 180 €/t auf der Liste beim Großhandel.
Hitze begünstigt frühe Abreife
Das sonnige Wetter im Frühjahr begünstigte das Wachstum und führte dazu, dass sich vor allem Pilzkrankheiten nicht gefährlich ausbreiten konnten. Mit Ausnahme von den schwächeren, sandigen Standorten kamen die Niederschläge noch gerade rechtzeitig, um größere Ernteverluste zu vermeiden. Allerdings hat die Trockenheit auch dazu geführt, dass Düngegaben nicht immer zum optimalen Zeitpunkt gewirkt haben. Auch deshalb sind vor allem in den wasserbegrenzten Lagen keine Spitzenerträge zu erwarten. Die hohen Temperaturen im Frühsommer führten anschließend dazu, dass sich die Abreife beschleunigt hat und nun die Ernte früh starten konnte.
Mehr Winterweizen ausgesät
2024 wurden aufgrund der anhaltenden Nässe in Nordrhein-Westfalen nur 531.400 ha Getreide angebaut. Das waren rund 8 Prozent weniger als im Vorjahr. Die wichtigste Getreideart in NRW ist der Winterweizen, der 2024 auf 210.400 ha stand. In diesem Jahr dürfte jedoch wieder deutlich mehr Getreide angebaut worden sein. Nach ersten Schätzungen wurden insbesondere wieder mehr Winterweizen, Triticale und Roggen ausgesät. Winterweizen befindet sich demnach auf einem ähnlichen Niveau wie 2023.